Dezember


Bis Silvester ist zwar noch einige Zeit hin, aber es kommt unaufhaltsam näher !
Die für viele Hunde oftmals schon stressige Weihnachtszeit geht endlich dem Ende zu und stattdessen steht nur wenige Tage später Silvester vor der Tür. Was für die Menschen mit Ausgelassenheit und Freude beginnt, ist für sehr viele Hunde die schlimmste Zeit des Jahres. Bereits einige Tage vorher werden laute Knaller gezündet, welche so manch einen Hund bereits in Panik versetzen. Ruhelosigkeit, Appetitlosigkeit, Durchfall, gestresstes Hecheln, Zittern und Verkriechen sind nur ein paar der möglichen Anzeichen dafür, dass ein Hund den lauten Spaß alles andere als lustig empfindet.

Gerade wer dieses Jahr zum ersten Mal Silvester mit seinem Hund verbringt, hat vermutlich noch keine Ahnung bzw. Erfahrung was ihm bevorsteht.
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Ursache für Silvesterangst

Angst ist biologisch wichtig und auch überlebensnotwendig.

Wer keine Angst hat, überlebt nicht! Ohne Angst würde sich ein Hund Gefahren aussetzen, welche das Leben stark verkürzen können.

Der Silvester-Lärm spricht beim Hund viele Sinne an. Er hört die extrem lauten Knaller, er sieht die Raketen aufsteigen und er riecht den entstehenden Rauch. Diese Reize können nicht zugeordnet werden und werden aus biologischer Sicht als bedrohlich empfunden.

Auch Hunde, die in jungen Jahren keine Silvesterangst zeigten, können diese mit zunehmendem Alter entwickeln, da sie empfindlicher werden.

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Alleine bleiben

Lassen Sie Ihren Hund auf keinen Fall Silvester in der Wohnung alleine! Ob der Hund sich fürchten wird kann schließlich nicht vorhergesagt werden. Auch ein bislang schussfester Hund kann plötzlich große Angst entwickeln, die durch die Abwesenheit der Bezugsperson nochmals verstärkt wird. Verbringen Sie Silvester mit ihm, damit er, falls er Angst hat, wenigstens eine vertraute Person in seiner Nähe hat.

Durch Ihr Dasein und einen entspannten Umgang vermitteln Sie dem Vierbeiner generell Sicherheit und Normalität.

Hilfe zur Entspannung: Tellington Touch – Massagen

 


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Trost und Kontakt

Den häufig gemachten Tipp „Nicht trösten!“, möchte ich etwas genauer erläutern um eventuelle Missverständnisse zu vermeiden. Mit „nicht trösten!“ ist gemeint, dass der Hund mitleidsvolle Aussagen wie „Das ist doch nicht schlimm“ und „Alles ist gut“ nicht versteht. Er versteht lediglich, dass wir sehr besorgt und sehr beunruhigt sind und das kann er an unserer Körpersprache und unserer Stimme ablesen.

Wenn der Hund also merkt, dass wir sehr besorgt und sehr beunruhigt sind, dann verstärkt das nur sein Gefühl und seine Vorahnung, dass etwas nicht stimmt und gleich etwas Schlimmes passiert. Es wäre also eine Bestätigung seiner Ängste und wäre somit eine Belohnung für sein ängstliches Verhalten.

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Der Hund wird regelrecht „trainiert“ bei Knallerei oder Schüssen Angstverhalten zu zeigen und wir „belohnen“ ihn dafür mit Zuwendung!

Wir wollen ja aber gerade das Gegenteil erreichen. Statt dem Hund gut zuzureden, ist es aber erlaubt dem Hund Körperkontakt zu gewähren und ihn in den Arm zu nehmen, wenn er das mag und einfordert. Statt ihn hektisch zu streicheln, empfiehlt es sich aber nur die Hand aufzulegen und auf die eigene Atmung zu achten um sich von dem Zittern und Hecheln des Hundes nicht „anstecken“ zu lassen.

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Rückzugsmöglichkeiten

Erlauben Sie Ihrem Hund sich zurückzuziehen. Stellen sie eine große Transportbox auf, in die er sich zurückziehen kann.

Manche Hunde verkriechen sich auch unter dem Bett oder im Badezimmer, andere fühlen sich im Keller wohler.

Wichtig ist: Der Hund entscheidet!

Lassen sie das zu und schauen sie nur regelmäßig nach ihm – bieten Sie ihm immer wieder Körperkontakt an, aber zwingen oder bedrängen Sie ihn nicht.

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Medikamente

Sind Sie äußert vorsichtig mit Medikamenten, auch wenn der Tierarzt sie empfiehlt! Medikamente haben Nebenwirkungen wie Benommenheit oder Schläfrigkeit, dies kann einen ängstlichen Hund endgültig in Panik versetzen. Einige dieser Medikamente, entspannen zwar die Muskulatur aber beeinflussen nicht das Bewusstsein.

Das Ergebnis ist ein Hund, der augenscheinlich ruhig in der Ecke liegt. Was viele Hundebesitzer nicht wissen: Dieser Hund nimmt noch alles wahr, kann sich aber kaum mehr bewegen. Dieser Zustand ist an Hilflosigkeit kaum zu überbieten und beruhigt nur den Menschen, der seinen Hund „ruhig“ liegen sieht. Für den Hund ist es noch schrecklicher alles wahrzunehmen und keine Möglichkeit zu haben, sich zu bewegen.

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Ebenso besteht die Möglichkeit, dass ein beruhigendes Medikament das Gegenteil bewirkt und den Hund besonders aktiv werden lässt und seine Wahrnehmung sogar noch schärft.

Auch bei Beruhigungsmitteln auf pflanzlicher Basis kann die Wirkungsweise nicht sicher vorhergesagt werden. Unter Umständen wirken sie nicht stark oder lange genug.

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Spaziergänge

Ganz wichtig: Gehen Sie am Tage vor dem 31.12. und auch am Neujahrstag nur noch angeleint spazieren. Sie können nie sicher sein, dass nicht doch schon weit vor Mitternacht eine Rakete oder Böller gezündet wird. Ihr Hund könnte in Panik weglaufen und Sie verbringen Silvester dann damit Ihren Hund zu suchen.

Gehen Sie ruhige, abgelegene Wege, um den Stress möglichst gering zu halten. Nutzen Sie den letzten Spaziergang des Jahres außerdem um Ihren Hund mal richtig müde zu laufen oder lasten Sie ihn mit Suchspielen aus. Je müder Ihr Hund ist, umso eher „verschläft“ er Silvester.

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Mahlzeiten

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Die letzte Mahlzeit des Tages sollte für ängstliche Hunde leicht verdaulich sein. Zum Beispiel: Kartoffelbrei mit Fleischbrühe. Denn ein voller Magen in Kombination mit Stress führt leicht zu Erbrechen oder Durchfall. Sie können Ihrem Hund auch wenn es langsam losgeht Hundekekse anbieten oder suchen lassen!

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Es gilt nämlich: Wer noch Fressen kann, befindet sich noch in einem akzeptablen Stress-Level. Hunde die wirklich in Panik sind oder Angst haben, werden nichts mehr essen können.

Siehe auch Artikel Dezember:
Der Kekshimmel!
Eine warme Suppe für den Hund!

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Mein sicherer Tipp

Sie können dem Feuerwerks-Stress auch ganz entfliehen, wenn Sie sich mit Ihrem Hund (vorausgesetzt er fährt gerne Auto) rechtzeitig vor 24:00 Uhr ins Auto setzen und mit laufendem Radio an einen ruhigen Ort oder auf die Autobahn fahren und erst zurückkommen, wenn die Knallerei vorbei ist.

So mache ich das jedes Jahr und ich kann es nur empfehlen! Ich fahre ausgerüstet mit Tee und einem guten Buch oder Zeitschriften auf einen abgelegenen Parkplatz und lasse es einfach vorbeigehen! Meine Hunde schlafen in ihrer kuscheligen Decke und finden diese Aktion nicht sonderlich ungewöhnlich oder etwa beängstigend.
Gegen 01:30 Uhr fahren wir wieder gemütlich nach Hause und dann sind auch ein paar späte Raketen oder Böller kein Problem mehr.

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In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und vor allem Ihrem Hund
einen ruhigen und stressfreien Jahreswechsel!

Silverster mit Hund

 


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