Othämatom / Blutohr beim Hund

Bezeichnet man einen Bluterguss zwischen Ohrknorpel und Haut.
Ein Othämatom kann bei schlappohrigen und bei stehohrigen Hunden auftreten. Jede Reizung am Kopf, die zu heftigem Kopfschütteln führt, kann der Auslöser sein.

Das äußere Ohr besteht aus einem Knorpel, der beidseitig mit Haut überzogen ist. Dieser Körperteil ist sehr stark durchblutet. Wenn der Hund oft und kräftig seinen Kopf schütteln muss, kann es passieren, dass einige von den zahlreichen  Blutgefäßen in der Ohrmuschel platzen. Bei schlappohrigen Hunden passiert es auch nicht selten, dass beim Kopfschütteln die Ohren z. B. an der Tischkante angeschlagen werden und die Blutung dadurch verursacht wird. Das Blut sammelt sich im Zwischenraum von Haut und Knorpel an.
Je nachdem, wie viele der Gefäße verletzt sind, kann der Bluterguss große oder kleinere Schwellungen am Ohr verursachen. Die Ohrmuschel fühlt sich dann wie ein prall gefüllter Ballon an und ist heiß und schmerzhaft. Der Hund hält den Kopf schief, weil er Schmerzen hat.

Wie bei allen Blutergüssen bauen sich die Blutmassen auch in der Ohrmuschel mit der Zeit ab. Allerdings dauert dieser Prozess am Ohr sehr lange. Bei der Heilung entstehen Narben, was für den Hund zum einen schmerzhaft ist und zum anderen die Ohrmuschel deformiert.

Um derartige Verunstaltungen zu vermeiden und dem Hund den unnötig schmerzhaften Prozess zu ersparen, sollte ein Blutohr immer möglichst schnell behandelt werden. Die Therapie besteht zunächst in der Behandlung der Grunderkrankung. Das ist meistens eine Ohrenentzündung oder ein Fremdkörper im Ohr. Aber auch juckende Hautekzeme oder schmerzende Verletzungen, z. B. nach einer Rauferei, können zu übermäßigem Kopfschütteln führen.
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Otitis externa / Entzündung des äußeren Ohres wird auch als Ohrzwang bezeichnet beim Hund

Das Ohr dient Hunden wie Menschen als Hör- sowie als Gleichgewichtsorgan. Es besteht aus dem äußeren Ohr, dem Mittelohr und dem Innenohr. Im äußeren Ohr (Ohrmuschel und äußerer Gehörgang) werden die akustischen Wellen aufgenommen und weitergeleitet.

Eine Otitis externa ist für den Hund mit starkem Juckreiz heftigen Schmerzen und Leid verbunden, was sich u.a. durch mehr oder weniger intensivem Kopfschütteln, Kratzen oder Reiben der Ohren bemerkbar macht. Häufig kommen die Tiere nicht mehr zur Ruhe und reagieren aufgrund der starken Schmerzen aggressiv, insbesondere bei Berührungen am Kopf und Ohren.

Eine Reihe unterschiedlicher Faktoren begünstigen die Entstehung. Die Ursachen werden in, primäre, sekundäre (unterhaltende), perpetuierenden (aufrechterhaltende) und prädisponierende Faktoren unterteilt (unter Prädisposition versteht man die Anlage bzw. eine gesteigerte Empfänglichkeit für gewisse Erkrankungen).

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Primäre Faktoren können sein

Allergien/Unverträglichkeiten (atopische Dermatitis, Futtermittelallergie, lokale Unverträglichkeit gegen Umwelteinflüsse, Medikamente) Fremdkörper (z.B. Grannen), Ektoparasiten (z.B. Milben), Autoimmunerkrankungen (z.B. Lupus erythematosus usw.) Viruserkrankungen, Tumoren und Polypen (z.B. Tumoren der Ceruminaldrüsen), Endokrinopathien (Hypothyreose, Morbus Cushing/Cushing Syndrom, Sertolizell-Tumore).

Hunde, bei denen eine solche Grunderkrankung nicht erkannt wird, werden oft lebenslang erfolglos behandelt.

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Sekundäre (unterhaltende) Faktoren

verschlimmern eine bestehende Ohrerkrankung. Bakterien und Hefepilze sind Teil der physiologischen Flora eines gesunden Ohres. Veränderungen im Milieu können zu Überwucherungen und sekundären Veränderungen der gesunden physiologischen Flora führen.

Dauern Entzündungsprozesse länger an, so kommt es zu einer Veränderung des Gehörganges. Es entstehen Schwellung, erhöhte Feuchtigkeit, übermäßige Ohrenschmalzproduktion und vermehrter Verhornung. Diese Bedingungen erschweren eine Therapie.

Auch eine vom Tierbesitzer, nicht fachgerecht durchgeführte Reinigung des Ohres, kann negative Folgen haben.

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Perpetuierende (aufrechterhaltende) Faktoren

sind progressive pathologische Prozesse wie z.B. Hyperplasie und Hyperkeratose der Epidermis, chronisches Granulationsgewebe, Verknöcherung des Gehörgangs, Ödem und Fibrose der Dermis sowie Hyperplasie und Dilatation der Talgdrüsen. In Folge dieser Veränderungen kommt es zu einer Stenose im Gehörgang.

Auch eine unerkannte Otitis Media (Mittelohrenentzündung) stellt eine permanente Infektionsquelle für das äußere Ohr dar.

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Prädisponiernde Faktoren

einige Hunderassen sind aufgrund anatomischer Gegebenheiten besonders anfällig für Ohrenentzündungen. Wie z.B. der Cocker Spaniel der mehr Ohrenschmalzdrüsen als andere Rassen besitzt, was leicht zu übermäßiger Cerumen Produktion (Ohrschmalz) führt.
Der Labrador besitzt mehr Schweißdrüsen im Ohr als andere und neigt daher auch vermehrt zu Entzündungen.

Auch ein enger Gehörgang (z. B. bei Shar Pei, Bulldogge oder Chow Chow) begünstigt einen Krankheitsprozess. Hunde mit Hängeohren (schlechtere Belüftung) wie z.B. Bassets und Bloodhounds und dichter Behaarung des Ohrkanals z.B. Bologneser, Pudel, Schnauzer und Airedale Terrier, sind weitaus häufiger von einer Otitis externa betroffen als andere.

Ein Anstieg von Luftfeuchtigkeit kann sich im äußeren Gehörgang widerspiegeln. In heißer und feuchter Umgebung lassen sich dort vermehrt Bakterien nachweisen.

Auch vermehrte Feuchtigkeit im Ohr, wie z.B. bei dem sogenannten „Swimmer Ear“ von Hunden, die gerne schwimmen und tauchen erhöht den Feuchtigkeitsgrad und führt zu einer Veränderung des Mikroklimas im Ohr und kann so zur Entstehung einer Otitis (Ohrentzündung) beitragen.
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