Blasenatonie / Blasenlähmung beim Hund

Wenn die Blase nicht entleert wird und der Hund den Harn zurückhält, kann es sich um eine Blasenatonie handeln. Diese kann nervlich oder muskulär bedingt sein oder auch durch Blasengrieß verursacht werden.

Häufig sieht man dies bei Schädigung des Rückenmarks (z.B. nach einem Unfall) oder bei Schädigung der Spiralnerven bei einem Bandscheibenvorfall. Hierbei kann der Hund einfach selbstständig keinen Urin mehr absetzen.
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Inkontinenz beim Hund

Bei Hunden lässt sie sich auf mehrere Krankheiten zurückführen. So können beispielsweise Nierenerkrankungen, Harnsteine/Blasengriess, Tumore, Nervenschädigungen (etwa infolge eines Unfalls), hormonelle Störungen und Infektionen durch Bakterien, Parasiten, Viren oder Pilze zu Inkontinenz führen.

Ebenfalls möglich sind angeborene Fehlbildungen im Bereich der Harnblase oder Harnröhre – in diesem Fall macht sich der Harnverlust schon bei Jungtieren bemerkbar.

Auch als Krankheitssymptom einer Blasenentzündung bei Hunden kann Harn unkontrolliert entweichen.
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Niereninsuffizienz / Nierenschwäche / Nierenversagen beim Hund

Bedeutet, dass die Leistungsfähigkeit der Nieren stark eingeschränkt ist. Wenn erste Ausfallerscheinungen klinisch in Erscheinung treten, funktionieren in der Regel nur noch 30% des Nierengewebes richtig.

Eine akute Niereninsuffizienz (auch akutes Nierenversagen genannt) entsteht zum Beispiel durch starken Blutverlust oder bei Vergiftungen. Der Funktionsverlust der Niere findet dann innerhalb kurzer Zeit statt und ist schnell tödlich.

Wesentlich häufiger ist die chronische Niereninsuffizienz (CNI), die hauptsächlich bei älteren Tieren auftritt und sich tendenziell progressiv entwickelt und schließlich zu Urämie (Harnvergiftung) und anderen Komplikationen führt. Diese Erkrankung ist nicht heilbar.
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Nephritis/Glomerulonephritis / Nierenentzündung beim Hund

Die akute Nierenentzündung (Nephritis) zeigt sich durch erhebliche und plötzlich auftretende Schmerzen; aufgeregtes Umhergehen in einer gekrümmten Körperhaltung, ständiges Verlangen, nach draußen zu kommen, mehr oder weniger schmerzhafter, meist eingeschränkter Harnabsatz.

Die Nierengegend ist schmerzhaft und überempfindlich, wärmer als die Umgebung. Das Allgemeinbefinden ist stark gestört, der Hund fiebert, oft kommen auch Durchfall und Erbrechen hinzu.

Bleibt bei der akuten Nierenentzündung eine erfolgreiche Therapie aus und das erkrankte Tier überlebt, kann sie in ein chronisches Stadium übergehen. Das Leiden schreitet im Verborgenen weiter, der Hundehalter bemerkt es oft nicht einmal.
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Im Verlaufe der chronischen Nierenentzündung trinkt der Hund sehr viel, uriniert häufiger und chronische Haut- und Fellveränderungen mit Schuppen und Juckreiz treten auf.

Der erkrankte Hund magert schleichend ab, erbricht ggf. hin und wieder Blut und wird mit der Zeit immer apathischer. Die Niereninsuffizienz schreitet fort, immer mehr filtrierendes Nierenparenchym degeneriert und wird unbrauchbar, der Hund trocknet förmlich aus.

Das Blut wird nur noch schlecht entgiftet, der Harn wird heller und wässriger. Letztlich führt diese fortschreitende Degeneration zur Nierenzirrhose.

Im Verlaufe der Erkrankung kann eine Urämie auftreten, diese führt an verschiedenen Organen zu Entzündungssymptomen. Die Schleimhäute des Verdauungssystems reagieren etwa mit Stomatitis (Entzündung der Mundschleimhaut), Enteritis (Dünndarmentzündung) oder Gastritis (Magenschleimhautentzündung).

Auch die Lidbindehaut ist entzündet. Der Hund magert extrem ab, das Fell wirkt stumpf und zauselig. In diesem Stadium wird oftmals die chronifizierte Nierenerkrankung erst erkannt.

Nicht immer geht ihr eine akute Entzündung voraus, sodass der Hundehalter sofort hätte handeln können. Oft verläuft der gesamte Prozess schleichend, und die Nierenerkrankung wird erst bemerkt, wenn kaum noch Hoffnung besteht.
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Ursachen:

Sind in der Regel die Stoffe, die aufgenommen werden; sei es durch Futter, sei es durch Medikamente oder durch giftige oder schädliche Substanzen in der Umgebung.

Die Nieren sind überfordert, Giftstoffe des Blutes können nicht mehr alle gefiltert werden, und es kommt zu Schädigungen der Nieren aufgrund Überforderung.

Ursächlich können weiterhin akute Erkrankungen sein, durch Unterkühlung, Bakterien, Viren, im Zuge einer Erkältung. Aus der akuten Schädigung bzw. Entzündung der Nieren resultiert eine chronische Schädigung, wenn nicht erfolgreich gegengesteuert wird.

Wegen der meist spät auftretenden Symptome und das somit sehr späte Erkennen der Niereninsuffizienz ist die Prognose meist schlecht. Sehr viele Niereninsuffizienzen verlaufen somit in kürzester Zeit tödlich.
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Nephrotisches Syndrom beim Hund

Bezeichnet man den Symptomenkomplex aus erhöhtem Eiweiß im Urin (Proteinurie > 3,5 g/dL), erniedrigtem Eiweiß im Blut (Hypoproteinämie <60g/L), erhöhten Blutfettwerten (Hyperlipoproteinämie) und peripheren Ödemen.
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Tumore der Harnblase beim Hund

Kommen gelegentlich bei Hunden vor. Die betroffenen Tiere sind häufig im fortgeschrittenen Alter von über zehn Jahren.

Da diese Erkrankung keine Schmerzen verursacht, wird eine Diagnose leider erst bei einem fortgeschrittenen Krankheitsverlauf gestellt, da eine Vorsorgeuntersuchung nur in den seltenen Fällen durchgeführt wird.

Lautet der Befund Blasentumor, kann fast immer von einem bösartigen Geschwulst (Karzinom) ausgegangen werden. Nicht selten sind auch Tochtergeschwülste (Metastasen), die vor allen in der Lunge zu finden sind, vorhanden.

Das Auftreten solcher Tumore, mit Bildung von Metastasen, ist als sehr ungünstig für die Prognose einzustufen und eine Heilung als unwahrscheinlich zu bewerten.
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Urolithiasis / Blasensteine / Blasengrieß) beim Hund

Als Urolithiasis wird ein Krankheitszustand bezeichnet, der durch das Vorhandensein und die Auswirkungen von Blasensteinen und Kristallen im Harntrakt verursacht wird.

Harnsteine können als einzelne, kompakte Steine entstehen oder eine Art Grieß bilden, der auch in die Harnröhre gespült werden kann. Sie bilden sich in der Niere oder den harnabführenden Organen.

Die Anwesenheit von Harnsteinen kann lange bestehen, bevor erste Veränderungen sichtbar werden. Im Allgemeinen ähneln die Symptome denen einer Harnblasenentzündung, also häufiges Urinieren und/oder Blut im Urin.

Allerdings ist die Entwicklung sehr viel langsamer, sodass die Symptome vor allem bei älteren Tieren vielfach als Alterserscheinungen fehlinterpretiert werden. Die Aussicht auf Heilung ist in der Regel günstig.

Problematisch kann es werden, wenn ein Harnstein die Harnröhre komplett verlegt, da daraus oft schwere Schädigungen der Blase und der Harnröhre resultieren können.
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Ursache:

Es gibt verschiedene Arten von Harnblasensteinen. Anhand einer Urinuntersuchung lässt sich ermitteln, zu welcher Art von Harnsteinbildung ein Hund neigt.

Daraufhin lassen sich individuelle Futterempfehlungen für einen Hund erstellen. Grundsätzlich entwickeln sich Harnsteine als Folge eines Überangebotes bestimmter Salze in der Nahrung.

Die Veranlagung zur Bildung kann allerdings auch genetisch bedingt sein. Chronische Entzündungen im Bereich der Harnwege können ebenso die Entstehung der Steine begünstigen.
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Zystitis / Blasenentzündung beim Hund

Bei einer Harnblasenentzündung wandern Entzündungszellen in die Wand der Blase ein und verursachen eine Schwellung und Rötung des Organs. Die Innenfläche raut auf und kann bluten. Oft ist auch der Schlussmechanismus der Blase betroffen.

Als Folge der Entzündung kann Blut im Urin sichtbar werden. Der Urin nimmt eine rosa oder rötliche Färbung an. Es kommt zu vermehrtem, meist nur tröpfelndem Harnabsatz und Harnabsatzbeschwerden (Schmerzäußerungen beim Absatz). Der Hund drängt überdurchschnittlich oft nach draußen. Auch „Unfälle“ im Haus sind möglich.

Nur in sehr schweren Fällen ist das Allgemeinbefinden gestört, es kann zu Fieber, Leistungsabfall, etc. kommen.

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Ursache:

In den meisten Fällen entsteht die Entzündung durch eingewanderte Bakterien. Hündinnen sind überdurchschnittlich häufig betroffen.

Harnblasenentzündungen können auch als Begleiterscheinungen von Medikamenten entstehen, vor allem von Entzündungshemmern, die das Immunsystem unterdrücken und so das Eindringen von Erregern begünstigen.

Die Entzündung kann sich auf die Harnblase beschränken oder auch Teile der Harnwege erfassen.
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