Aszites / Bauchwassersucht beim Hund

Als Bauchwassersucht bezeichnet man freie Flüssigkeit in der Bauchhöhle. Die Flüssigkeit kann – je nach Ursache – von unterschiedlicher Natur sein.

Man unterscheidet vor allem die Absonderung nicht-entzündlicher Flüssigkeit (Transsudat – niedriger Proteingehalt in der Flüssigkeit; z.B. bei Lebererkrankungen) von der Absonderung entzündlicher Flüssigkeit (Exsudat – höherer Proteingehalt; z.B. bei Entzündungen im Bauchraum).

Abhängig von Art und Dauer der Erkrankung kommt es zu einer immer stärkeren Schwellung des Bauchraumes. Atmet der Hund oder ändert er seine Position sind oftmals kleine Wellenbewegungen sichtbar.

Bei kleineren Hunderassen erkennt man die Symptome eher als bei größeren Artgenossen. Sind entzündliche Prozesse der Auslöser für die Bauchwassersucht, so wären begleitend dazu auch ein Verlust des Appetits und ein gestörtes Allgemeinbefinden zu erwarten.

Der anschwellende Bauch kann aber auch immer ein erster Hinweis auf eine chronische Organerkrankungen sein, die in der Regel einen sehr langsamen Verlauf annimmt.

Ursache:

Die Bauchwassersucht kann als Begleiterscheinung oder Komplikation einiger Krankheiten auftreten.

Sie kann als Folge einer Entzündung des Bauchfelles oder einzelner Bauchorgane entstehen. Ebenfalls mögliche Ursachen können chronische Organerkrankungen sein, in Folge derer sich die Zusammensetzung des Blutes ändert, woraufhin Flüssigkeit in den Bauchraum übertreten kann.

Des Weiteren kann ein chronisches Herzversagen zur Bauchwassersucht führen.
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Cholelithiasis / Gallensteine beim Hund

Man spricht von einem Gallenstein wenn sich ein Stein (oder mehrere) in der Gallenblase oder den ableitenden Gängen befindet.

Häufig verursachen sie keine Beschwerden und werden nur zufällig auf einer Röntgenaufnahme oder Ultraschalluntersuchung vom Bauch entdeckt.

Wenn sie Probleme bereiten, spricht man vom Gallensteinleiden (Cholelithiasis).

Gallensteine bestehen erfahrungsgemäß hauptsächlich aus Bilirubin (ein Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin) oder Cholesterin. Sie bilden sich, wenn die Konzentration dieser Stoffe in der Gallenblase zu hoch wird.

Gallensteine kommen am häufigsten bei etwas übergewichtigen Hunden fortgeschrittenen Alters vor. Das wichtigste Symptom sind Schmerzen im Oberbauch. Falls der Stein die Gallenwege verschließt, kann das nicht nur eine Cholezystitis (Gallenblasenentzündung) verursachen, sondern auch zur Gelbsucht (mit Gelbfärbung des Zahnfleisches und des weißen Teils des Auges) führen. In diesem Fall ist der Urin meistens sehr dunkel gefärbt und der Kot sehr hell.

Bleibt der Stein stecken, versucht die Muskulatur des ableitenden Gallenweges durch krampfartiges Zusammenziehen den Stein weiter zu transportieren. Die Schmerzen die dabei entstehen werden Gallensteinkolik genannt. Dies sind sehr heftige Schmerzen im rechten Oberbauch und manchmal im Rücken. Sie kommen anfallsweise und der Hund wird dabei kaum ruhig liegen bleiben können.
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Cholangitis / Gallengangsentzündung beim Hund

Ist eine Entzündung der Gallenwege innerhalb oder außerhalb der Leber.

Die typischen Symptome der Cholangitis sind Fieber, Oberbauchschmerzen und eine Gelbfärbung der Schleimhaut (Ikterus). Die Cholangitis wird meistens durch Bakterien oder Gallensteine verursacht.

Bei einer Cholangitis (Gallengangsentzündung) liegt eine Entzündung der Gallenwege vor, welche die Gallenblase mit dem Dünndarm verbinden. Die Gallenflüssigkeit wird von den Leberzellen gebildet und in der Gallenblase eingedickt und gespeichert. Bei Nahrungsaufnahme wird die Gallenflüssigkeit über die Gallengänge vermehrt an den Zwölffingerdarm (Duodenum) abgegeben. Die in ihr enthaltenen Gallensäuren werden im Darm benötigt, um die über die Nahrung aufgenommenen Fette zu spalten und verdaulich zu machen. Zudem werden giftige Stoffe aus dem Körper über die Leber und die Gallenwege in den Darm abgegeben und mit dem Stuhl ausgeschieden.
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Cholezystitis / Gallenblasenentzündung beim Hund

Die Gallenblase liegt unterhalb des rechten Leberlappens und hat die Aufgabe, die Gallenflüssigkeit, die von der Leber produziert wird, zu speichern und bei Bedarf in den Zwölffingerdarm abzugeben. Durch Gallensteine kommt es immer wieder vor, dass sich die Gallenblase entzündet, man spricht medizinisch von einer Cholezystitis.

Man unterscheidet zwischen einer akuten Cholezystitis (Gallenblasenentzündung) mit einem plötzlichen Auftreten der Symptome und einer chronischen Cholezystitis (Gallenblasenentzündung), bei der die Beschwerden unterschwellig über längere Zeit hinweg anhalten.

In 90 Prozent der Fälle sind Gallensteine für eine Cholezystitis (Gallenblasenentzündung) verantwortlich. Zum einen reizen sie die Gallenblase und zum anderen verstopfen sie die Gallengänge, sodass sich Gallenflüssigkeit zurückstaut. Beides kann zu einer Entzündung führen.

Nur selten kommen andere Faktoren für eine Gallenblasenentzündung infrage. Dazu können beispielsweise Entzündungen anderer Organe gehören oder eine große Bauchoperation.

Da eine Cholezystitis (Gallenblasenentzündung) in den meisten Fällen von Gallensteinen verursacht wird, treten die Symptome eines Gallensteinleidens auch bei der Cholezystitis auf. Hinzu kommen weitere typische Beschwerden wie Dauer- und Druckschmerzen im rechten Oberbauch sowie gelegentlich Fieber und Schüttelfrost. Ist die Cholezystitis (Gallenblasenentzündung) chronisch, können die Symptome abgeschwächt auftreten.
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Bei einer akuten Cholezystitis (Gallenblasenentzündung) leiden die Betroffenen meist unter starken Schmerzen im rechten Oberbauch.

Bei Druck auf die geschwollene Gallenblase verstärkt sich der Schmerz noch. Hinzukommen können Fieber und Schüttelfrost. Die Bauchdecke über der Leber kann angespannt sein.
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Bei einer chronischen Cholezystitis (Gallenblasenentzündung) sind die Symptome oft nicht so stark ausgeprägt. Übelkeit und Erbrechen sind charakteristisch.

Da eine Cholezystitis (Gallenblasenentzündung) in 90 Prozent der Fälle von Gallensteinen ausgelöst wird, treten die Symptome, die bei einer Gallensteinerkrankung vorkommen, oft zusätzlich auf.

Zu diesen Symptomen gehören beispielsweise Blähungen, plötzliche Unverträglichkeiten von bestimmten Futtermitteln, Übelkeit und Erbrechen. Auch Gelbsucht kann vorkommen.

Kommt es durch einen Gallenstein zu einer Gallenkolik, so entstehen starke Schmerzen im Oberbauch, die bis in den Rücken und die Schultern ausstrahlen können.
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Chronische Hepatitis / Leberentzündung beim Hund

Kann durch längere hoch dosierte Cortison Behandlung, Überfunktion der Nebennieren/erhöhter Kortisonspiegel, gestörter Fettstoffwechsel, Diabetes mellitus, Fettsucht oder chronische Infektionen ausgelöst werden.

Symptome können sein:

Wenig Appetit, Abmagerung, Mattigkeit, vereinzeltes Erbrechen, vermehrter Durst, Blutarmut, Blutungsneigung, Durchfall (heller Kot), Urin (dunkel, braun), Bewegungsstörungen, Taumeln, Apathie (total), epileptische Anfälle, Leberkoma.
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Gallenkolik beim Hund

Durch Entzündungen der Gallenblase oder Gallensteine kommt es in diesem System zu plötzlich auftretenden Gallenkoliken. Eine Kolik äußert sich durch einen wellenförmig auftretenden Schmerz, der durch Verkrampfungen von Hohlorganen entsteht. Oft treten die starken Beschwerden schubweise auf, nehmen im Verlauf der Zeit etwas ab, um dann wieder mit voller Wucht zuzuschlagen.
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Gallensludge / Gallengries beim Hund

Die Gallenblase ist ein Organ, das direkt mit dem Verdauungsapparat verbunden ist. Sie erfüllt die Funktion der Speicherung und Konzentration der Galle, welche in der Leber produziert wird und die Emulsion von Fetten ermöglicht.

Wenn eine Art funktionelles Ungleichgewichts auftritt, kann Gallensludge (Gallengries) entstehen. Hierbei handelt es sich um eine Substanz, die sich in der Gallenblase ansammelt. Chemisch gesehen besteht es hauptsächlich aus Bilirubin Granulat – einem Gallenfarbstoff – und Cholesterinkristallen, deren Durchmesser unter 2mm liegt. Diese Körnchen befinden sich in einem Gel aus Schleim. Das Erscheinen von Gallensludge (Gallengries) ist ein Risikofaktor für die Entstehung von Gallensteinen.
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Mögliche Symptome können sein:

– Bauchschmerzen
– Gallenblasenentzündung (Cholezystitis)
– Blähungen und Gasentwicklung im Bauch
– Ein aufgeblähter Bauch
– Übelkeit
– Erbrechen
– Appetitlosigkeit bzw. wechselnder Appetit
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Hepathopathien / Lebererkrankungen Lebererkrankung Leberschaden  Fettleber Lebertumor Leberzyste Hund

Ursachen für Lebererkrankungen sind angeborene Organschäden, Vergiftungen, Entzündungen (Hepatitis), Verfettung, Zirrhose, Tumore, Nekrosen (Zugrundgehen von Leberzellen), Lipidose und Infektionserkrankungen.

Die Leber erfüllt viele verschiedene, sehr komplexe Aufgaben des Stoffwechsels. Hierzu gehört Entgiftung des Körpers, Verarbeitung von Medikamenten und Sekretion von Galle. Weiterhin spielt sie eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung sowie für die Blutdruckregulation. Jede einzelne dieser Funktionen kann bei Lebererkrankungen gestört sein, häufig auch mehrere gleichzeitig. Störungen können sich akut oder aber schleichend über einen längeren Zeitraum hinweg entwickeln.

Meist sind Mattigkeit, mangelnder oder fehlender Appetit, Schwäche, Gewichtsverlust, häufig auch Magen-Darm-Probleme, vermehrtes Trinken, Gelbsucht (mit Gelbfärbung des Zahnfleisches und des weißen Teils des Auges) und ein dicker Bauch zu beobachten.
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Folgende Probleme können auftreten:

  • Appetitverlust, Demenz, Wesensveränderungen, epileptiforme Anfälle bis hin zum Koma entstehen aufgrund des Unvermögens toxische Stoffe (z.B. Ammoniak) aus dem Blut zu verstoffwechseln, wodurch es zu Gehirnschäden kommen kann.

  • Schwäche, Gewichtsverlust und vermehrtes Trinken treten auf, da die Zuckerspeicher des Körpers entleert werden und das Auffüllen der Speicher durch Futterverweigerung unterbunden wird. Die Störung des Eiweißstoffwechsels führt zu Proteinverlust und damit zu Ödemen und evtl. Bauchwassersucht.

  • Blutungen im Magen-Darm-Trakt und generelle Erhöhung der Blutungsneigung sind schwere Komplikationen bei Lebererkrankungen.

  • Die Verarbeitung von Medikamenten insbesondere Narkotika ist verändert.

  • Gelbsucht (mit Gelbfärbung des Zahnfleisches und des weißen Teils des Auges) tritt selten auf, vor allem beim Hund erst in einem sehr späten Stadium der Erkrankung.
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Ikterus / Gelbsucht beim Hund

Die Leberzellen werden direkt geschädigt (intrahepatischer Ikterus).

Zum Beispiel bei Infektionskrankheiten wie Leptospirose, Leberentzündungen, Leberzirrhose, Stauungsleber, Tumoren, Leukose, Medikamente und Vergiftungen.

Es kommt zu einem erhöhtern Abbau von roten Blutkörperchen oder die Zerstörung von diesen wie z. B. bei Infektionskrankheiten (Babesiose, Leptospirose), Bluttransfusionen (mit unverträglichen Blut), Immunprozessen, Vergiftungen bei Gallensteinen (Abflussbehinderung), Gallenwegsentzündung, Gallengangstumoren.

Symptome:

Gelbfärbung des Zahnfleisches und des weißen Teils des Auges,
häufig Gelbfärbung der Ohrmuschel bei hellhäutigen Hunden.
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Leberzyste / Zystenleber

Leberzysten sind charakterisiert durch dünne, gut markierte Wände, scharfe Grenzen und keinen Inhalt außer homogener Flüssigkeit.

Dies lässt sich am besten im Ultraschall untersuchen und feststellen. Bei einer Punktion lässt sich eine wässrige, durchsichtige und homogene Flüssigkeit gewinnen. Zysten können angeboren oder erworben sein und solitär oder multipel auftreten.

Leberzysten können das Leberparenchym (Lebergewebe), die Gallengänge oder andere Strukturen schädigen. Dies ist abhängig von der Lage, der Größe und der Menge.

Erworbene Zysten die sich außerhalb des Gallengangsystems entwickeln, sind meist durch Traumen oder Entzündungen entstanden.

Gelegentlich handelt es sich um eine polyzystische Nierenerkrankung mit zystischer Leberbeteiligung. Daher ist auch eine Ultraschalluntersuchung der Nieren unbedingt zu empfehlen.

Bei manchen zystischen Strukturen in der Leber kann es sich auch um eine Ektasie (Ausdehnung, Ausbuchtung oder Erweiterung) des Gallenganges handeln.

Im Ultraschall sind Zysten ab einer Größe von ca. 1cm Durchmesser diagnostizierbar.
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