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Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) besteht aus einem exokrinen und einem endokrinen Teil.

Der exokrine Anteil produziert Verdauungsenzyme, die über zwei Ausführungsgänge in den Verdaungstrakt (Zwöffingerdarm) abgegeben werden. Diese Enzyme spalten Proteine, Fette und Kohlenhydrate, wodurch sie für den Darm resorbierbar – also für den Hund verdaulich – werden.

Der endokrine Teil der Bauchspeicheldrüse produziert in den sogenannten Langerhansschen Inselzellen Homone wie Insulin und Glukagon. Endokrin bedeutet im eigentlichen Sinne „nach innen abgebend“, wobei man diesen Begriff normalerweise im Zusammenhang mit hormonproduzierenden Drüsen benutzt, die ihre Sekrete direkt ins Blut ausschütten. Die Gesamtheit dieser Drüsen bezeichnet man als das endokrine System, das sich durch vielfältige Verbindungen und Wechselwirkungen auszeichnet.

Insulin fördert die Aufnahme von Glukose aus dem Blut in die Fett- und Muskelzellen. Darüber hinaus übernimmt Insulin wichtige Funktionen innerhalb des Fett- und Eiweißstoffwechsels. Es werden zwei Erkrankungsformen der Bauchspeicheldrüse unterschieden: Eine Pankreatitis (Entzündung der Bauchspeicheldrüse), welche häufig schwere Verläufe zeigt, und eine Pankreasinsuffizienz (Unterfunktion des Organs), die milder verläuft.
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Pankreatitis / Bauchspeicheldrüsenentzündung beim Hund

Bei einer akuten Entzündung der Bauchspeicheldrüse kommt es vor allem zu Bauchschmerzen und Erbrechen. Auch Durchfall und Fieber können dazukommen. Das Wohlbefinden des Hundes ist sichtbar gestört: Appetit- und Teilnahmslosigkeit treten in vielen Fällen auf. Die Aufnahme von fetthaltigen Mahlzeiten steht im Verdacht, ein Risikofaktor zu sein, wobei auch die Verabreichung von bestimmten Medikamenten in wenigen Fällen als Auslöser identifiziert wird.

Eine chronische Entzündung der Bauchspeicheldrüse tritt beim Hund seltener auf. Der Auslöser ist meistens schwer ausfindig zu machen. Bei betroffenen Hunden ist die Verdauung anhaltend gestört. Die Folge sind Gewichtsabnahme und ein stumpfes Fell. Darüber hinaus entwickeln übergewichtige Hunde häufiger eine chronische Pankreatitis als normalgewichtige. Auch können Störungen im Hormonstoffwechsel das Risiko für eine Pankreatitis erhöhen. Tendenziell erkranken eher ältere als jüngere Hunde.
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Pankreasinsuffizienz / Unterfunktion der Bauchspeicheldrüse beim Hund

Entsteht in den meisten Fällen als Folge einer chronischen oder akuten Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Meist tritt sie im Zuge einer Schrumpfung der Bauchspeicheldrüse auf. Durch die verringerte Produktion von Verdauungsenzymen leiden erkrankte Hunde häufig an Durchfall. Die daraus resultierende Unterversorgung mit Nährstoffen führt zu einer Gewichtsabnahme. Ein weiteres Symptom ist ein häufiges Kotabsetzen in großen Mengen. Dieser enthält unverdaute Stoffe, hat eine helle und fettige Konsistenz und riecht faulig.
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Diabetes mellitus/ Zuckerkrankheit beim Hund

Diabetes mellitus stellt eine schwerwiegende Stoffwechselstörung dar, bei der es entweder durch eine unzureichende Insulinproduktion der Bauchspeicheldrüse oder durch eine mangelnde Insulinwirkung zu Störungen insbesondere innerhalb des Glukosestoffwechsels kommt. Bei allen Erscheinungsformen des Diabetes mellitus ist die Aufnahme der Glukose in die Zellen reduziert, so dass der Blutglukosespiegel nach der Fütterung erheblich ansteigt und nicht wieder auf das Ausgangsniveau sinkt.
Man bezeichnet den Zustand eines erhöhten Blutzuckerspiegels als Hyperglykämie.

  • Diabetes mellitus infolge von Hormonstörungen beim Hund

    Im Zuge von Erkrankungen des endokrinen (hormonellen) Systems, zu dem die Bauchspeicheldrüse gehört, kann als sekundäre Erscheinung ein Diabetes mellitus auftreten – beispielsweise bei übermäßiger Produktion von Schildrüsenhormonen (Hyperthyreose) oder Wachstumshormonen (Akromegalie) sowie Cortisol (Cushing Syndrom/Morbus Cushing).

  • Diabetes mellitus infolge von diabetogenen (einen Diabetes mellitus auslösenden) Medikamenten beim Hund

    Vom Tierarzt verordnete Hormone wie z. B. Kortisone (Glukokortikoide), aber auch das sogenannte „Wegspritzen“ der Läufigkeit bzw. die hormonellen Beeinflussung des Läufigkeitszeitpunktes der Hündin mit Progestagenen können ursächlich für eine Diabeteserkrankung sein. Aus diesem Grund sollte nur im Notfall auf eine Hormontherapie zurückgegriffen und nicht ohne absolut zwingenden Grund der Läufigkeitszeitpunkt manipuliert werden.

  • Diabetes mellitus infolge synthetischer Vitamine und anderer chemischer Zusatzstoffe im Hundefutter

    Alle synthetischen Vitamine sowie andere chemische Zusatzstoffe greifen nachhaltig in das hormonelle System des Hundes ein. Die hierdurch entstehenden Irritationen des Hormonstoffwechsels erhöhen das Risiko der Entstehung eines Diabetes mellitus deutlich.

  • Diabetes mellitus infolge von Fehlern im Fütterungsmangement, Überfütterung und Übergewicht beim Hund

    Diabetes mellitus ist ganz eindeutig auch eine Zivilisationskrankheit bei Hunden.
    In der Konsequenz bedeutet dies, dass ein Großteil der Diabeteserkrankungen bei Hunden angefüttert wird. Die zunehmende Vermenschlichung der Hunde ist im Grunde gut gemeint, aber dennoch unangebracht, denn sie führt nicht selten zu einer Unvernunft in der Handhabung von Leckereien, Trockenfleischprodukten, Süßigkeiten und Gebäck. Neben einer falsch zusammengesetzten Gesamttagesration fordert meist auch eine deutlich überhöhte Gesamtfuttermenge auf diese Weise ihre Opfer. Ein kluges Fütterungsmanagement kann Übergewicht vermeiden helfen und eine artgerechte und gesunde Fütterung möglich machen.
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