Dezember


 

 

Wenn die ersten Schneeflocken gefallen sind und die weiße Pracht die Landschaft bedeckt, freuen sich nicht nur Menschen. Auch Hunden macht es Spaß, draußen herumzutoben. Dennoch gibt es in der Winterzeit einiges zu beachten, damit unsere Hunde gesund, sicher und wohlbehalten durch die kalte Jahreszeit kommen.
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Spaziergänge im Winter

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Für Hunde, die generell kälteempfindlicher sind, bereits in die Jahre gekommen oder Gelenkprobleme haben, ist es besser, die täglichen Spaziergänge bei Minusgraden oder eisigen Wind, zu verkürzen. Besser wäre an solchen Tagen, öfters und dafür kürzer zu gehen.

Wenn der Hund nach dem Spaziergang nass ist, muss er unbedingt mit einem trockenen und sauberen Handtuch abtrocknet werden! So kann das Fell schneller trocknen und es wird ihm schneller wieder angenehm warm.

Mit kleinen, alten oder kranken Hunden nicht zu lange oder am besten gar nicht im tiefen Schnee gehen. Für kleine Hunde ist es sehr anstrengend, sich lange im tiefen Schnee zu bewegen und der Körper kühlt dabei sehr schnell aus.

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Manchmal bilden sich auch Eisklumpen im Bauchbereich, was zusätzlich auskühlt.
Auch alte oder kranke Hunde sollten sich nicht zu lange im tiefen Schnee bewegen, vor allem nicht bei Gelenkproblemen.

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Spaziergänge bei Dunkelheit oder schlechter Sicht z.B. Schneetreiben oder Nebel

Für Berufstätige ist es oft nicht möglich vor Einbruch der Dunkelheit Gassi zu gehen.
Bitte unbedingt dem Hund ein reflektierendes Halsband oder Schutzweste anlegen.
Auch daran denken sich selber gut sichtbar für Autofahrer und Radfahrer zu machen.
Halsband und Weste in Signalfarbe helfen auch an trüben Tagen oder starkem Schneetreiben, den eigenen Hund beim frei laufen, besser zu sehen.

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Achtung Glatteis

Auch Hunde können auf Glatteis ausrutschen und sich verletzen. Dazu zählen Zerrungen, Kreuzbandrisse oder -noch schlimmer- Knochenbrüche.

Wenn möglich sollte man bei Glatteis darauf achten, dass man möglichst nicht auf einem geteerten Weg geht, sondern im Gras. Auf Apportier- und Rennspiele sollte man auf vereisten Wegen verzichten.

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37393077_zugeschnittenLästige Eisklumpen zwischen den Zehen

Wenn der Hund zu humpeln anfängt, haben sich wahrscheinlich Eisklumpen zwischen den Zehen gebildet. Dies ist für Hunde äußerst unangenehm und oft auch schmerzhaft.

Man sollte die Verklumpungen vorsichtig mit der Hand entfernen.

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Streusalz und Rollsplit

Wenn möglich sollten Wege benutzt werden, die nicht gesalzen oder mit Rollsplitt gestreut sind. Ist das nicht möglich, kann man die Pfoten von sehr empfindlichen Hunden auch mit Hundeschuhe schützen.

Nach jedem Spaziergang auf gesalzenen Wegen müssen die Pfoten gereinigt werden (dazu reicht z. B. ein Eimer mit etwas warmen Wasser) um Streusalz und Rollsplitt zu entfernen, da sich sonst der Hund die Pfoten selber säubert. Dabei kann er eine größere Menge Streusalz aufnehmen.

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Anmerkung:

Das handelsübliche Streusalz besteht zum großen Teil aus Kochsalz. Zwar ist das Aufnehmen kleinerer Mengen nicht giftig, doch Vorsicht ist trotzdem geboten. Streusalz reizt die Magenschleimhaut des Hundes und kann in einigen Fällen zusätzlich Frostschutzmittel (Ethylenglycol) enthalten. Frostschutzmittel ist nicht nur giftig für Hunde, sondern regt durch den besonderen Geruch und Geschmack dazu an, noch mehr Salz enthaltenen Schnee zu fressen.

Nur wenige Tropfen Ethylenglycol reichen aus, um eine Vergiftung hervorzurufen. Schwere Nierenschäden oder tödliches Nierenversagen sind die Folge.

Siehe auch Artikel vom November:
Frostschutzmittel ist für Hunde giftig!

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Häufige Erkrankungen im Winter

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Fast alle Hunde lieben es, im Schnee zu spielen und zu toben.

Viele Hunde nehmen allerdings immer wieder Schneebrocken auf, während sie ausgelassen spielen.
Manche fressen sich den Bauch mit Schnee richtiggehend voll.

Dieses Schneefressen kann aber schwere gesundheitliche Folgen haben!

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Schneegastritis durch Schneefressen

Hunde reagieren oft unterschiedlich auf die Schneeaufnahme. Einige haben keine Probleme, andere zeigen sehr schnell Symptome der sogenannten Schnee-Gastritis. Hierbei handelt es sich um eine akute Magenschleimhaut-Entzündung, die der aufgenommene Schnee verursacht.

Die Kälte und besonders der mit Bakterien, Schadstoffen aus der Luft, Streusalz oder Splitt verunreinigter Schnee reizen die Schleimhäute des Hundes und es kommt zu den typischen Symptomen einer Schnee-Gastritis: Durchfall (in schweren Fällen blutiger Durchfall), Gurgeln im Magen/Darm, Bauchschmerzen (angespannte Bauchdecke, gekrümmter Rücken), Speicheln, Würgen, Erbrechen, Husten, Fieber.
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Mandelentzündung durch Schneefressen

Eine weitere Folge von Schneefressen ist häufig eine akute Mandelentzündung. Beim gesunden Hund liegen die Mandeln hinten im Rachen in Schleimhauttaschen verborgen. Entzündete Mandeln schwellen an und treten aus den Schleimhauttaschen hervor.

Der Hund empfindet die geschwollenen Mandeln als Fremdkörper im Rachen und reagiert wie bei einem echten Fremdkörper mit Räuspern und Würgen und erbricht weißen Schaum.

Beim Auftreten dieser Symptome muss sofort gehandelt werden, da eine verschleppte Mandelentzündung chronisch werden und Herz und Gelenke schädigen kann.
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Rachenentzündung durch Schneefressen

Erstes Symptom ist meistens der Husten und der Hund zeigt eine gestreckte Kopf-Hals-Haltung. Die Rachenentzündung ist sowohl eine eigenständige, als auch eine Teilerkrankung und wird durch Viren oder auch Bakterien die beim Schneefressen aufgenommen werden, verursacht.

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Erkältungskrankheiten

Zur kalten Jahreszeit kann es auch bei Hunden zu diversen Erkältungskrankheiten kommen. Unter dem Begriff Erkältungen versteht man Infektionskrankheiten der oberen Atemwege:

– Nase und Nasennebenhöhlen
– Hals und Rachen
– Bronchien und Lunge

Auslöser können sowohl verschiedene Viren, manchmal aber auch zusätzlich Bakterien sein.

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Blasenentzündung

Wenn die Hunde wild im Schnee toben, wird oft der Bauch sehr nass. Dadurch kann es zu einer Blasenentzündung kommen. Dem Besitzer fällt als erstes auf, dass der Hund beim Gassi gehen sehr lang braucht, um Urin abzusetzen.

Gerade bei Hündinnen merkt man besonders im Schnee, wenn eine Blasenentzündung besteht. Sie verliert immer und immer wieder nur ganz wenige Tröpfchen Harn. In schweren Fällen ist das Harnabsetzen bereits schmerzhaft und der Hund jault dabei auf.

Oft bemerkt man sogar Blut im Urin, was besonders bei Schnee recht gut zu sehen ist. Bei einer Blasenentzündung, ja sogar nur bei dem Verdacht, sollte unbedingt sofort gehandelt werden, da eine Blasenentzündung schnell zu einem Problem der Nieren werden kann und dann einen lebensbedrohlichen Verlauf nehmen kann.

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So können Sie vorbeugen

 

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Kein langer Aufenthalt im geparktem Auto

Lassen Sie den Hund nie in einem kalten Auto.
Wenn die Heizung aus ist und die Temperatur schnell sinkt, ist es kalt wie im Gefrierschrank.
Die Luft zirkuliert nicht und bleibt sehr kalt.
Besonders  junge und sehr alte Hunde können viel schlechter mit niederen Temperaturen umgehen als Erwachsene.
Vergleichbar ist das mit uns Menschen: Kinder und ältere Personen haben eine deutlich schlechtere Temperaturregulation.

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Schneefressen

Verbieten Sie konsequent Schneefressen!
Verwenden Sie keine Bälle (z.B. Tennisbälle) an denen Schnee haften bleibt.

Legen Sie notfalls Ihrem Hund vor dem Spazierengehen im Schnee einen abgedichteten Beißkorb an.

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Keine Wartezeit im Freien

Lassen Sie den Hund bei Minusgraden nicht angebunden vor Geschäften warten, auch nicht ganz kurz.

Kein langer Aufenthalt im Garten

Die Aufenthalte Ihres Hundes im Garten sollten bei Schnee und Kälte nur kurz sein.

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Immer in Bewegung bleiben

Achten Sie darauf, dass Ihr Hund immer in Bewegung bleibt.

Also nicht ein kleines Schwätzchen mit anderen Hundebesitzern oder Nachbarn halten, während sich ihr Hund bereits mit den Zähnen klappert!

Das kann schnell zu einer Unterkühlung und zu einer schmerzhaften Blasen- und Nierenentzündung führen.

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Dauer der Spaziergänge

Wenn Ihr Hund vor Kälte zittert und auch Bewegung nichts mehr nutzt, gehen Sie bitte schnell mit ihm nach Hause.

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Eisiger Wind für die Augen

Augen kontrollieren – im Winter haben viele Hunde durch den eisigen Wind (besonders bei trockenem Ost-Wind) Augenentzündungen.

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Spielen im Schnee

Den Hund nicht zu lange Apportieren lassen (Gefahr von z.B. Husten oder Mandelentzündung).

Spielen mit Stöckchen

Nicht mit Stöckchen spielen lassen, durch die Kälte splittern diese schnell und es gibt ein hohes Verletzungsrisiko.

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Badeverbot im See

Verbieten Sie dem Hund im Winter das Schwimmen im See.
Er sollte auch nicht in Bäche laufen oder eiskaltes Wasser daraus trinken.

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Wintermantel

Schützen Sie kleine, kälteempfindliche Hunde mit einem wärmenden, wind- und wasserdichten Mantel vor der Winterkälte.

Bei Hunden die ein sehr kurzes Fell ohne Unterwolle oder auch lichtes Fell besitzen, ist ein ausreichender Schutz vor Kälte und Nässe ebenso erforderlich.

Auch für ältere Hunde mit Nierenschäden oder Rücken- und Gelenksproblemen ist ein warmer, wasserdichter Mantel nötig.
Hunde mit sehr empfindlichen Pfoten (z.B. bei einer Ballen-Hyperkeratose) sollte man mit Hundeschuhe schützen.

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Fellpflege

Die gründliche Fellpflege beim Hund ist im Winter sehr wichtig. Man sollte das Fell nicht trimmen, scheren oder schneiden, denn ein volles Fell ist im Winter eine wichtige Wärmequelle.

Allerdings muss das Fell gepflegt werden. Es müssen, Knoten entfernt und das Fell gründlich gekämmt bzw. gebürstet werden. Verfilztes Fell hält weder Schnee noch kalten Regen effektiv ab und isoliert nicht so gut gegen Kälte.

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Pfotenpflege

Damit sich der Hund seine Pfoten nicht wund läuft, empfiehlt es sich diese mit Pfotenbalsam (Winterpflege) zu pflegen. Keine Vaseline verwenden!

Pfotenbalsam schützt die Pfotenballen, macht sie geschmeidig und schützt sie vor dem aggressiven Streusalz und Split.

Außerdem sollte man darauf achten, dass das Fell zwischen den einzelnen Zehen kurz gehalten wird.

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Ernährung optimal gestalten

Hunde haben den gleichen Energiebedarf im Winter wie an heißen Tagen im Sommer. Dies bedeutet, dass der Hund nicht zusätzlich mit „Extras“ gefüttert werden muss. Zwangsläufig kann dies zu Übergewicht führen. Jedoch sollte das Immunsystem des Hundes mit zusätzlichen Vitaminen und Vitalstoffen (z.B. Gemüse, frischen Kräutern, Vitalpilze, usw.) gestärkt werden.

Bei Hunden die ein sehr kurzes Fell ohne Unterwolle oder auch lichtes Fell besitzen, empfiehlt es sich an sehr kalten Tagen die Zufuhr von Kohlehydraten etwas zu erhöhen. Dabei aber die Gewichtskontrolle nicht vergessen!

Generell gilt aber:
Mehr Futter ist nur gerechtfertigt, wenn der Hund draußen lebt oder für Rassen, die über die Wintermonate besonders aktiv sind.

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Stress vermeiden

Hunde die unter chronischem Stress leiden oder ständig gestresste Menschen um sich haben, sind anfälliger für Infekte.

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Für ausgeglichene Ruhe / Bewegungsbilanz sorgen

Bei Hunden ist diese häufig im Ungleichgewicht, die meisten Hundehalter neigen heute eher zu einer Überbeschäftigung ihrer Hunde.

Für Hunde ist es jedoch normal, bis zu 20 Std. eines Tages ruhend / schlafend zu verbringen.

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Siehe auch Artikel vom August:

Was Hunde an ihren Menschen stört!
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