Dies gilt nun nur noch mit Einschränkungen. Schwanzwedeln kann auch Ärger bedeuten.
Forscher haben vor einiger Zeit entdeckt, dass es auch auf die Richtung des Wedelns ankommt. Linkswedelnde Hunde sind demnach von negativen Gefühlen geplagt – was ihre Artgenossen erkennen und einschätzen können.
Dem Neurowissenschaftler Giorgio Vallortigara und seinem Forscherteam von der Universität Trient ist ein faszinierender Durchbruch in dem Verständnis zum Hunde Schwanzwedeln gelungen, wie das Fachmagazin Current Biology berichtet.

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Schlägt die Rute rechts oder links?

Sieht der Hund etwas Erfreuliches, wie z.B. seinen Besitzer, dann schlägt seine Rute rechts aus. Bemerkt der Hund Gefahr oder Ähnliches, wie einen ihm unbekannten dominant auftretenden großen Hund, schlägt die Rute links aus.
Diese Erkenntnis konnte Vallortigara bereits 2007 für gesichert etablieren.
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20690399 - a havanese and a beagle puppy playing in the wild on a green meadow

21550903 - two dogs are fighting together for fun

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Wie reagieren anderen Hunde darauf?

Um zu überprüfen, ob und in welcher Form, andere Hunde darauf reagieren, hat das Forscherteam ein großflächiges Experiment durchgeführt. Sie wählten für ihr Experiment 43 verschiedene Hunderassen.
Hunden wurden auf großen Leinwänden Videos, in denen andere Hunde mit ihren Schwänzen wedelten, gezeigt. Wenn diese Videohunde mit ihrer Rute links wedelten, erzeugte dies in aller Regel Angst bzw. Unsicherheit und Unruhe sowie eine veränderte Herzfrequenz. Ihre Ohrhaltung veränderte sich, ihr Kopf senkte sich, sie fingen teilweise an zu wimmern.
Umgekehrt verhielten sich die Hunde bei Artgenossen die rechts wedelten, ruhig und entspannt.

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Mensch & Hund – welche Ähnlichkeiten gibt es?

Die Studie zeigt Verblüffendes!
Das Gehirn des Hundes arbeitet wie das des Menschen! Wie wir Menschen verfügen die Hunde über asymmetrisch arbeitende Gehirnhälften.
Die linke Gehirnhälfte erzeugt ein Schwanzwedeln nach rechts, und umgekehrt – ähnlich wie die Hände des Menschen gesteuert werden. Es handelt sich um ein grundsätzliches Muster, dass die linke Gehirnhälfte in Betrieb ist, wenn sich das Tier im Ruhezustand befindet, so Lesley Rogers, eine nicht an dem Projekt beteiligte Wissenschaftlerin.

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Fazit

Das asymmetrische Wedeln spiegelt die unterschiedliche Aktivierung der Gehirnhälften wieder, die Folge ist eine unbewusste Körpersprache – die von anderen Hunden offenbar richtig interpretiert wird. Auch für Hundebesitzer kann diese Erkenntnis nützlich sein, um die Gemütslage des eigenen oder eines anderen (z.B. fremden) Hundes genauer einzuschätzen zu können.
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