Juli
Unsere Hunde spüren die sommerliche Hitze noch viel mehr als wir Menschen. Ihre Körper können nicht schwitzen, da sie kaum Schweißdrüsen besitzen und daher sind sie viel empfindlicher gegen Sonne und Hitze. Sie können sehr schnell einen Hitzeschlag (auch im Schatten) erleiden.
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Hund nie im geparkten Auto alleine! Das ist eine tödliche Falle!
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Jeden Sommer müssen Hunde an Hitzschlag sterben, weil sie im Auto gelassen wurden!
Die Temperatur im Auto steigt innerhalb weniger Minuten sehr schnell an!
Auch wenn das Auto im Schatten geparkt ist oder die Fenster offen sind!
Auf Welpen und besonders ältere und kranke Tiere sollte man spezielle Rücksicht nehmen.
Hunde dürfen bei solchen Temperaturen unter keinen Umständen im Auto zurück gelassen werden!
Innerhalb weniger Minuten wird das Wageninnere so heiß, dass die Vierbeiner kollabieren und sterben können!
Es lohnt sich nicht solch ein Risiko einzugehen!
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Sonnenstich beim Hund
Infolge einer lang andauernden direkten Sonneneinstrahlung auf Kopf und Nacken heizt sich die Hirnhaut regelrecht auf. Verantwortlich dafür ist der langwellige, infrarote Strahlungsanteil des Sonnenlichts. Diese Wärmestrahlung kann die Haut und den Schädelknochen durchdringen und so zu einer Irritation des Hirngewebes führen. Es kommt dadurch zu einer Entzündungsreaktion im Gehirn.
Symptome sind insbesondere Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, erhöhter Puls und ein steifer Nacken.
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Überhitzung / Hitzschlag
Zu einem Hitzschlag kommt es, wenn der Hund hohen Temperaturen ausgesetzt ist und die überschüssige Wärme nicht schnell genug abgeben kann. Eine hohe Luftfeuchtigkeit erschwert die Wärmeabgabe zusätzlich und steigert das Hitzschlagrisiko. Beim Hitzschlag steigt die Körpertemperatur auf über 40°C, der Hund dehydriert (trocknet aus) und entwickelt in Folge ein Hirnödem.
Ab 40°C Körpertemperatur bekommt der Hund massive Kreislaufbeschwerden. Über 42°C Körpertemperatur besteht bereits akute Lebensgefahr!
Hunde haben nicht nur ein dichtes Fell, sie können am Körper nicht schwitzen um sich dadurch abzukühlen. Die wenigen Schweißdrüsen an den Pfoten reichen zur Thermoregulation in der Regel nicht aus. Hunde regulieren ihre Körpertemperatur bei Hitze durch Hecheln. Dabei atmen sie sehr schnell und flach, bis zu hundertmal schneller als bei normaler Atmung. Durch den Wasserverlust über die Atemluft wird Wärme abgegeben.
Symptome einer Überhitzung sind
starkes Hecheln, Unruhe, weit heraushängende Zunge, der Hund sucht unruhig nach einer Möglichkeit ins Kühle zu kommen. Gelingt dies nicht, kommt es zu einem Hitzschlag.
Hitzschlag Symptome sind
schnelle flache Atmung, starker Speichelfluss, hochrote Schleimhäute, Taumeln, Herzrasen, Erbrechen, Durchfall, Teilnahmslosigkeit, Körpertemperatur >40°C dies führt in weiterer Folge zum Kreislaufkollaps bzw. Schock mit Krämpfen, Zittern, blassen und trockenen Schleimhäuten, Bewusstlosigkeit, Koma.
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Kaum haben wir sommerliche Temperaturen, sieht man überall geschorene Hunde – teilweise kahl bis auf die Haut.
„Weil er sonst so schwitzt“ oder „Damit Luft an seine Haut kommt“ lauten die häufigsten Argumente der ahnungslosen und uninformierten Halter. Dass sie mit dem Radikalschnitt ihrem Hund mehr schaden als helfen, ist ihnen nicht bekannt.
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Was viele Hundebesitzer und wohl auch viele Hundefrisöre (außer Profi Dog-Groomer) nicht wissen ist, dass das alljährliche kurz oder kahl scheren die Hauptursache für die sogenannte „Clipper Alopezie“ ist. Haarausfall und dauerhafte Schädigung des Deckhaars sind die Folge.
Die Hunde haben keinen Schutz vor Hitze, Nässe und Sonneneinstrahlung (es besteht die Gefahr eines Sonnenbrands).
Hier wird nicht bedacht, dass ein ungeschützter Körper durch Sonneneinstrahlung schneller überhitzt als ein geschützter.
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Auch häufiges extremes Haarkürzen bei Rassen mit sehr langsam wachsendem Deckhaar hat zur Folge, dass die Unterwolle sehr viel schneller nachwächst und den Wuchs des Deckhaares zusätzlich behindert. Unabhängig davon, dass der einzelne Hund dadurch sein rassetypisches Aussehen verliert und stumpfes Haar seinen Körper bedeckt, nimmt es mehr Regen und Wasser auf statt Wasser abzuweisen. Dies kann bei einigen Rassen (z.B. Golden Retriever, Labrador, Neufundländer) bedeuten, dass ihnen außerdem der natürliche Hautschutz für ihre rassetypischen Wasseraktivitäten fehlt!
RICHTIG: Foxterrier beim trimmen[/caption]
Ihre unentbehrlichen Funktionen können Haut und Fell nur dann optimal erfüllen, wenn sie die richtige Pflege erhalten. Eine regelmäßige Fellpflege stärkt die Bindung zum Tier, ermöglicht einen allgemeinen Gesundheitscheck und dient natürlich der Gesunderhaltung von Haut und Haar.
Neben einer gründlichen Reinigung des Fells werden Verknotungen und Verfilzungen herausgebürstet und abgestorbene, lose Haare entfernt. Zudem wird die Haut massiert und gut durchblutet, die Talgdrüsen werden angeregt, schützendes Fett zu produzieren.
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Anmerkung zur Clipper Alopezie
Die Kapillare (kleinste Blutgefäße), welche die Haarwurzeln versorgen werden durch die Sonnenbestrahlung verletzt und können regelrecht veröden. Dadurch ist die Versorgung der Haarwurzeln in den oberen Hautschichten nicht mehr gewährleistet. Die Folge: Das Fell wächst nur noch stellenweise oder gar nicht mehr nach. Dem Hund fehlt sein natürlicher Witterungsschutz – im Sommer wie im Winter!
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Immer ausreichend frisches Wasser bereitstellen
Am besten gleich neben dem bevorzugten Liegeplatz.
Abgestandenes Wasser regelmäßig durch frisches Wasser ersetzen.
Wassernäpfe regelmäßig und gründlich säubern, da sich in der Feuchtigkeit gerne Keime und Krankheitserreger ansammeln.
Auch muss beachtet werden, dass bei bestimmten Erkrankungen vermehrt Wasser ausgeschieden wird; hier ist es lebenswichtig dafür zu sorgen, dass der Hund genügend Wasser aufnimmt oder Flüssigkeit zugeführt bekommt.
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Leichte, frische Sommerkost
Große Futterportionen sind bei hohen Temperaturen für Tiere nur schwer verdaulich. Daher im Sommer nur kleine Portionen (2-3 x über den Tag verteilt) bereitstellen und für ausreichend Flüssigkeit sorgen.
Es sollte auf Trockenfutter ganz verzichtet werden, da die enthaltenen Öle schnell ranzig werden. Generell sollte Futter nicht zu lange in der Hitze stehen bleiben – Fliegen legen gerne ihre Eier darin ab.
Um Übergewicht zu vermeiden, sollte die tägliche Futterration der Aktivität angepasst werden. Es empfiehlt sich proteinreiches Futter durch leichtverdauliches zu ersetzten.
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Leckerlies anbieten die viel Wasser enthalten.
Die meisten Hunde lieben kleine Würfel oder Streifen von der Gurke.
Auch Wassermelone, aber bitte aufpassen: nur das Fruchtfleisch ohne Kerne ist gesund und dieses auch nur in Maßen.
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Großer Spaziergang nur früh morgens (05:00-07:30 Uhr) und kurzer Spaziergang (30 min.) abends zwischen 20:00-22:00 Uhr, wenn die Luft kühler ist
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Tagsüber nur kurz zum lösen. Sollte es abends immer noch sehr warm (>20° Celsius) sein, dann bei der kurzen Abendrunde ein feuchtes Tuch um den Hals binden oder mit einem feuchten Handtuch, den Körper etwas abkühlen.
Auch immer eine Flasche (mit ausklappbaren Trinkteil) Wasser mitnehmen, denn fast jeder Hund nimmt gerne mal einen Schluck aus Pfützen, Gräben, Tümpeln oder Ähnlichem.
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Dies kann sehr ungesund und gefährlich sein. Gerade in stehenden Gewässern können sich Keime wie Bakterien, Algen, aber auch Düngemittel (auch Gülle) Pestizide und Schmierstoffe aus der Landwirtschaft anreichern, aber auch in fließenden Gewässern können diese Stoffe oder andere Abwässer enthalten sein.
Lieber weniger Bewegung bei Hitze und dafür mehr Wellness und Relaxen!
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Der alte Hund
Mit unseren alten Weggefährten muss man bei Hitze äußerst behutsam und verständnisvoll umgehen.
Leichte und frische Ernährung (kein fettes und proteinreiches Trockenfutter!).
Hier kann man durch gezielte Maßnahmen dem alten Hund helfen, gut durch die Sommerhitze zu kommen.
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Es ist zu vermeiden, länger auf heißen Asphalt zu laufen
Hunde besitzen nämlich ausschließlich Kältesensoren. Mit Ausnahme der Nase, wo sich die einzigen Wärmesensoren befinden.
Bei Berührung mit heißen Gegenständen reagieren Hunde also mit ihren Schmerzrezeptoren. Sie nehmen den heißen Asphalt also erst dann wahr, wenn es bereits weh tut!
Die Pfoten können sich schwer verbrennen oder aufschürfen!
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Bei Temperaturen von 30° Celsius können Asphalt, Sandboden oder auch planierte Flächen bis zu 60° Celsius heiß werden. Das bedeutet für den Hund, über glühende Kohlen zu laufen.
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Am besten ist bei Unsicherheiten der Test mit dem Handrücken (für ca. 7 Sekunden) auf dem Boden. Ist er zu heiß für Ihre Hand, wird es für Ihren Hund die Hölle sein.
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Klimaanlagen und Ventilatoren können Hunde krank machen
In fast jeder Wohnung/Büro ist zurzeit ein Ventilator oder eine Klimaanlage in Betrieb. Daran, dass Zugluft Hunde krank machen kann, denken dabei die wenigsten.
Ein Hund sollte sich nicht direkt im Luftstrom aufhalten, sonst drohen Erkältungen, Augenentzündungen, ein steifer Nacken oder Lungenprobleme. Vorsicht auch mit dem Gebläse im Auto.
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Achtung
Beim Verlassen der klimatisierten Räume/Auto droht Überhitzung, wenn der Hund aus der kühlen Umgebung in die heiße Luft nach draußen kommt. So rasch kann sich nämlich der Organismus auf die Temperaturunterschiede nicht einstellen.
So kommt beim Verlassen/Aussteigen die plötzliche Überhitzung, die selbst für gesunde Tiere, die keine Vorschädigung (z.B. Herzprobleme) haben, krank machend sein kann.
Daher immer vor dem Verlassen der Wohnung/Büro einen Raum aufsuchen der eine höhere Temperatur hat, damit der Hundeorganismus sich langsam an die wärmere Umgebung draußen einstellen kann. Auch beim Auto kann man vor Ankunft die Temperatur der Klimaanlage entsprechend höher stellen, um auch hier dem Körper die Gewöhnung an die höhere Außentemperatur zu ermöglichen.
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…damit es ein schöner Sommer wird.
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