Mutiertes Gen sorgt für Übergewicht bei Labrador Retriever

Lange Zeit wurden Labrador Retriever als allesfressende Staubsauger bezeichnet. Mancher Hundebesitzer ist daran fast verzweifelt und konnte oft gar nicht glauben, was sein Hund so alles verzehrte. Jeder zweite bis dritte Labrador Retriever leidet an Übergewicht.

Forscher fanden heraus, dass dies an einem Gendefekt liegt, der das Hungergefühl länger aufrechterhält.
Der Wissenschaftler Gil Yeo, Leiter einer Arbeitsgruppe an der University of Cambridge, erklärt, Labradore sind einfach zu trainieren und sind daher durch Futter-Belohnungen beim Training gut zu motivieren. Träger der Genmutation sind meist noch stärker motiviert, für eine kleine Belohnung eine Aufgabe auszuführen.

Die bei Labrador Retrievern häufig vorkommende Mutation beeinträchtigt die Produktion von gleich zwei Botenstoffen, die im Gehirn dafür zuständig sind, die Nahrungsaufnahme zu regulieren. Je mehr dieser mutierten Gene sich im Erbgut des Hundes befanden, desto höher war auch die Wahrscheinlichkeit, dass das betroffene Tier an Übergewicht litt.

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Fast jeder vierte Labrador Retriever ist Träger des defekten Gens

Für ihre Untersuchungen analysierten die Forscher das Erbgut von mehr als 300 Labrador Retrievern. Dem Gen POMC fehlt ein kleines Stück DNA, es scheint durch diese Mutation eine Anfälligkeit für Übergewicht hervorzurufen. Beinahe jeder vierte untersuchte Labrador war Träger von einem oder mehreren defekten POMC-Genen.

Mit jedem dieser Gene erhöht sich im Durchschnitt das Gewicht eines Tieres um ca. 1,9 kg. Ist das POMC-Gen intakt, so produziert es die Botenstoffe Beta-Endorphin und Beta-MSH, die für die Kontrolle von Hunger- und Sättigungsgefühlen im Gehirn zuständig sind. Ist dieses Gen jedoch defekt, so könnten Störungen in diesem Ablauf entstehen.

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Besitzer eines Labrador Retrievers sollten sich dieser Problematik bewusst sein und beim Füttern ihres Hundes besonders darauf achten. Eine entsprechende Ernährung / Diät kann für mehr Wohlbefinden und weniger Gewicht sorgen.
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