Juni
Die Temperaturen steigen, man isst Eis im Freien und gönnt sich eine kleine Abkühlung.
Doch was machen Hunde? Sie gehen baden. Jede Pfütze wird hechelnd anvisiert und kurzerhand besetzt, erblicken sie einen Fluss oder einen See, nützt alles Rufen und Schreien nichts mehr.
Dabei kann der Sprung ins kühle Nass manchmal zu schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen führen. Hundehalter sollten deswegen darauf achten in welche Gewässer sich ihre vierbeinigen Begleiter stürzen.
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Blaualgen – die tödliche Gefahr
Blaualgen oder Cyanobakterien sind in jeder Saison für das Sterben hunderter Haustiere, Wild- und Nutztiere verantwortlich. Wissenschaftler warnen schon lange vor der Verschlimmerung des Problems, wenn sich die Erde immer weiter erwärmt.
Auch wenn Hunde gerne schwimmen, dürfen sie keinesfalls in Kontakt mit Wasser kommen, wo diese Bakterien sichtbar vorhanden sind.
Aufgrund des Auftretens unterschiedlichster Symptome, die durch zahlreiche andere Faktoren verursacht werden können, glauben viele Hundehalter an eine andere Ursache als eine Infektion mit besagten Bakterien.
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Niemand würde je vermuten, dass die plötzliche Erkrankung und der Tod des Hundes mit den Spaziergängen an einem See, Teich, Bach oder großen Pfützen zusammenhängen.
Die tödlichen Organismen findet man in allen möglichen Gewässern, doch vor allem in warmen, flachen und ruhigen Bereichen, die für längere Zeit Sonnenlicht ausgesetzt waren.
Obwohl dieses Problem vorwiegend in den heißeren Sommermonaten auftritt, können die Algen weiterhin in vielen weiteren Bereichen existieren. Die übermäßige Vermehrung der Bakterien (Blüte) läuft am Tage über Photosynthese, nachts mittels Stickstoffoxydierung. Wird der Wasserspiegel durch länger anhaltende Trockenperioden gesenkt und damit auch die Luftzirkulation, treiben die Organismen nach dem Absterben in langen, blaugrünen Fäden an die Oberfläche.
Viele Hunde werden von dem Geruch des Algen-Schaums angezogen, da es ein ähnliches Aroma wie Spirulina (Nahrungsergänzung) verströmt. Das Trinken dieses Wassers führt zu einer Vergiftung. Es ist ratsam, das Schwimmen und nicht einmal das Waten durch kontaminiertes Wasser zu erlauben. Besser leint man seinen Hund im Ufergebiet an. Wenn es doch passiert ist, soll man darauf achten, dass der Hund Fell und Pfoten nicht ableckt. Unmittelbar nach jedem Kontakt mit dem bakterienverseuchten Wasser sollte der Vierbeiner gebadet werden.
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Symptome
– Lethargie, Schwäche, blasse Schleimhäute
– Orientierungslosigkeit, übermäßiger Speichelfluss und Tränenproduktion
– Muskelzittern, Muskelstarre, Lähmungen, Krampfanfälle
– Atemnot, Erbrechen, blutiger oder schwarzer Durchfall
– Gelbsucht, Schock, Bewusstlosigkeit
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Die Ursachen der Algenpest
Blaualgen produzieren verschiedene Gifte. Cyanobakterien vermehren sich ebenso durch das Zutun rücksichtsloser Menschen, die Abwasser und andere Schadstoffe, einschließlich Gartenabfälle wie Rasenschnitt auf unerlaubte Art entsorgen. Einen erheblichen Beitrag zur Umweltbelastung leistet ebenso die Landwirtschaft , um mit Düngern wie Stickstoff und Phosphor ihre Erträge zu steigern – dabei kommen die Chemikalien in den Wasserkreislauf.
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Kreislaufkollaps
Ist der Vierbeiner vor dem Baden überhitzt, sollte er nicht sofort ins Wasser springen, sondern schön langsam in das Wasser rein geführt werden.
So kann sich der Körper optimal an die Temperatur gewöhnen und sich der Kreislauf des Hundes entspannen.
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Chlor im Pool
Gemeinhin gilt: Chlor ist für den Hund genauso ungefährlich wie für den Menschen.
Der Grenzwert liegt in Deutschland laut Trinkwasserverordnung bei 0,3 Milligramm pro Liter. Liegt der Wert höher, kann es sowohl beim Menschen als auch beim Hund zu gesundheitlichen Problemen kommen. Nun liegen die Chlorwerte in Schwimmbecken in der Regel über denen im Trinkwasser, da Menschen Poolwasser nicht trinken, sondern lediglich darin baden.
Trinkt der Hund von diesem Wasser kann es durchaus zu einer leichten Vergiftung kommen, allerdings beschränkt sie sich im Regelfall auf leichten Durchfall und gelegentliches Erbrechen. Bei Hunden mit einer empfindlichen Haut kann es außerdem zu Reizungen und allergischen Reaktionen kommen.
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Salziges Meerwasser
Wer den Urlaub mit seinem Hund am Meer verbringt, sollte stets Trinkwasser mit sich führen.
Der eine oder andere Schluck Meerwasser schadet nicht, beschränkt sich die Aufnahme allerdings nicht auf geringe Mengen, kann sich der Hund vergiften bzw. dehydrieren.
Denn Salz entzieht dem Körper Flüssigkeit!
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Starke Strömung
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Bei breiten Fließgewässern mit starker Strömung ist erhöhte Vorsicht geboten.
Durch Strudel unter Wasser können Hunde bereits am Rand des Flusses unter Wasser gezogen werden.
Bälle und anderes Spielzeug sollten deswegen nicht ins Wasser geworfen werden.
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Schwimmverbot für Hunde mit Gesundheitsproblemen
Ist die Wasserbeschaffenheit optimal und das Gewässer sicher, gilt für einige Hunde trotzdem Schwimmverbot.
Leidet der Hund nämlich an Herzproblemen, Epilepsie oder Diabetes, kann er im Wasser das Bewusstsein verlieren und ertrinken.
Auch Hunde, die frisch operiert wurden oder trächtige Hündinnen sollten vorerst aufs Schwimmen verzichten.
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Probleme mit Ohrenentzündungen (Otitis)
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Vermehrte Feuchtigkeit im Ohr, wie z.B. bei dem sogenannten „Swimmer Ear“ von Hunden, die gerne schwimmen und tauchen erhöht den Feuchtigkeitsgrad und führt zu einer Veränderung des Mikroklimas im Ohr und kann so zur Entstehung einer Otitis (Ohrentzündung) beitragen.
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